Schon im April startete das Projekt zur Verbesserung der Energieeffizienz unserer Wohnanlage mit der Bohrung in der Hannoverschen Straße. Dank der Zusammenarbeit mit der TU Dresden und den ausführenden Unternehmen freuen wir uns über das erfolgreiche Voranschreiten des Projekts! Alle Hintergründe über die Maßnahmen in unserem Pilotprojekt, der Notwendigkeit der Baumaßnahmen und den angestrebten Mehrwert erfahren Sie in diesem Artikel.

Aus Heizkörpern werden Kühlkörper

100 Meter tief musste vor unserer Wohnanlage in Gohlis in die Erde gebohrt werden – die alte Gasheizung soll von einer wesentlich umweltfreundlicheren und im Verbrauch günstigeren Wärmepumpe mit Erdwärme abgelöst werden. Obwohl wir damit eine der ersten Genossenschaften sind, die ein Projekt für Systemlösungen zum Heizen in Bestandsheizanlagen umgesetzt hat, ist die eigentliche Innovation diese Systeme auch zum Kühlen nutzbar zu machen. Durch die kalten Erdschichten wird es möglich Wasser drei bis fünf Grad kühler als die Raumtemperatur in die Heizkörper zu leiten. André Kremonke der TU Dresden, die das System für Bestandswohnungen entwickelte, erklärte im Beitrag des MDR: „Dadurch, dass man 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche kühlen kann wird ein Kühleffekt spürbar, besonders auch weil die Speichermassen des Gebäudes wie Wände, Fußböden und Decken mitaktiviert werden.“ Ein Spezialventil macht es dann ganz einfach, die Heizkörper zum Kühlen zu nutzen und das ohne zusätzliche Stromkosten zu verursachen, wie es oft bei Klimaanlagen der Fall ist!

Über 30 Grad im Schlafzimmer

Wie dringend es nötig war, eine Lösung für die unaushaltbare Hitze, besonders in den Dachgeschosswohnungen, zu finden zeigen die gemessenen Temperaturen einer Mieterin aus ihrem Schlafzimmer: Letztes Jahr herrschten in dem Zimmer, in dem man eigentlich zur Ruhe kommen sollte, 36 Grad und auch dieses Jahr hatte sie bereits Temperaturen von 32 Grad auszuhalten. Da es sich auch nachts kaum abkühle werde besonders das Schlafen zum Problem. Mit den Veränderungen des Klimas wird extreme Hitze in den Sommermonaten immer üblicher – wie gefährlich diese Entwicklung ist zeigt eine Studie des Gesundheitsministeriums, die allein im letzten Jahr 1000 Todesfälle durch Hitze zählte.

Aber nicht nur das in Zukunft mögliche Kühlen der Wohnungen machten das Projekt notwendig, sondern auch die verbesserungswürde Energiebilanz der Wohnanlage. Durch die Erdwärmepumpe werden der CO2-Ausstoß und die Energiekosten maßgeblich gesenkt!

Gewinnbringend für Mieter, Forschung und Umwelt

Wir freuen uns unsere Wohnanlage zur Durchführung des Pilotprojekts zur Verfügung gestellt zu haben – auch wenn es während der Bohrung und Installation der Wärmepumpe zu Baulärm und Geschäftigkeit vor dem Haus kam, scheinen die Vorteile, auch für unsere Mieter, zu überwiegen. Da sich bei der Wärmepumpe die vorhandenen Heizkörper verwenden lassen, fallen sogar keine Baumaßnahmen in der eignen Wohnung an und auch die bessere Umweltverträglichkeit der Erdwärmepumpe ist ein Gewinn.

Gespannt verfolgen wir die Entwicklungen dieses Pilotprojekts, denn je nach Ausgang könnte so die Zukunft auch für andere Wohnanlagen aussehen. So macht Béla Hambuch als Vertreter unserer Wohngenossenschaft darauf aufmerksam, dass „in der Wohnwirtschaft die große Zahl im Bestand und nicht im Neubau liegt.“ Um die Energiewende merklich zu beschleunigen, müsse deswegen bei den bestehenden Wohnanlagen angesetzt werden – besonders heutzutage, wo teilweise mehr Energie zum Kühlen als zum Heizen ausgegeben werde müssen Lösungen gefunden werden.

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